Im Gespräch vor dem Baumhaus: (v.l.) Joachim Pangratz, Fischachs Bürgermeister Peter Ziegelmeier, Kreisrat Franz Bossek, Christian zwanziger, MdL und Marianne Koos, dritte Bürgermeisterin von Fischach. (Foto: Anna Munkler)

Unterwegs mit Bahn und Rad: Abgeordneter informiert sich über Tourismus in den Stauden

Siegertshofen/Langenneufnach. Wie steht es um den Tourismus in Bayern? Dieser Frage geht Christian Zwanziger, tourismuspolitischer Sprecher der Grünen im Landtag bei seinen jährlichen Tourismus-Touren in Schwaben nach. Nach Ostbayern und Franken bereiste er in diesem Jahr Schwaben per Bahn, Bus und Fahrrad, um Best-Practice-Beispiele kennenzulernen und sich bei verschiedenen Akteurinnen und Akteuren über aktuelle Themen und Herausforderungen zu informieren. Zum Abschluss der Tour ging es mit dem Rad durch die Stauden.

Die Stauden sind vor allem als Ziel für Tagesausflüge und Naherholung bekannt, doch auch der Übernachtungstourismus spielt eine Rolle, wie Zwanziger bei der Radtour gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der örtlichen Grünen um Christine Disse-Reidel und Joachim Schoner erfuhr. In Siegertshofen besuchte die Gruppe das ökologische Ferienprojekt „Der Süden ist Blau“. Joachim Pangratz und Christine Roggors empfingen die Grünen sowie Bürgermeister Peter Ziegelmeier und dritte Bürgermeisterin Marianne Koos in ihrem in Eigenarbeit restaurierten alten Bauernhaus. Hinter dem Haus ist in den vergangenen Jahren ein außergewöhnliches Tourismusprojekt entstanden: Pangratz und Roggors vermieten ein liebevoll ausgestattetes Baumhaus und einen restaurierten historischen Zirkuswagen an Gäste, die Ruhe und Erholung im Grünen suchen. Nach einem Corona-bedingt holprigen Start sind sie mit der Auslastung jetzt sehr zufrieden, wie sie betonten. Der Abgeordnete Zwanziger, Bürgermeister Ziegelmeier und Bürgermeisterin Koos waren sich einig, dass solche Projekte wünschenswert sind. Denn sie ermöglichen einen naturnahen Tourismus in der Region.

Elementar für den Übernachtungs- wie auch den Tagestourismus in der Region sehen die Grünen die Reaktivierung der Staudenbahn. Bei einem Spaziergang  auf dem Streuobstweg in Langenneufnach stellte Josef Böck der Gruppe den aktuellen Stand vor. Der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde setzt sich seit Jahrzehnten für die Bahn ein. Er wies darauf hin, dass die Staudenbahn in diesem Jahr zwei Jubiläen begangen habe: 30 Jahre Stilllegung des regulären Personenverkehrs und 20 Jahre Bemühungen um dessen Reaktivierung. Obwohl die Reaktivierung eigentlich beschlossen und auch vom Freistaat gewollt sei, sei immer noch unklar, wann wieder reguläre Personenzüge durch Langenneufnach fahren. Zwanziger bedankte sich für den unermüdlichen Einsatz Böcks und betonte die Wichtigkeit des Schienenverkehrs auch für den Tourismus. „Wir Grüne setzen uns im Landtag für die Reaktivierung verschiedener Strecken wie der Staudenbahn aber auch ganz grundsätzlich für die Bestellung mehr touristischer Verkehre auf der Schiene ein“, sagte er. „Denn für einen nachhaltigen Tourismus brauchen Reisende auch Zugang zu klimafreundlicher Mobilität.“ Ein touristischer Durchbruch wäre es – da waren sich die Anwesenden einig – wenn die Staudenbahn nicht nur vollständig reaktiviert, sondern auch bis Bad Wörishofen verlängert würde.

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